AirTags zum Pakettracking eingesetzt

Einem Bastler in Großbritannien ist es gelungen, Apples "Wo ist?"-Netzwerk für einen besonderen Zweck einzusetzen – die Verfolgung eines Päckchens.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 101 Kommentare lesen

Apples AirTags bestehen aus Kunststoff und Metall.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Apples "Wo ist?"-Netzwerk – auf Englisch auch "Find My Network" genannt – arbeitet mit Ultra-Wideband- und Bluetooth-Technik. Seine eigentliche Power liegt allerdings darin, dass es die zahllosen Apple-Geräte, die in der Welt sind, zur Feststellung des Standorts nutzen kann. Ein britischer Journalist und Bastler hat nun demonstriert, wie dies auf die Spitze getrieben werden kann: Er nutzte Apples frisch auf den Markt gekommene UWB-Tracker AirTags, um ein Paket zu verfolgen.

Kirk McElhearn, der unter anderem als Blogger für die Anti-Virus-Firma Intego tätig ist, beschreibt den Versuch wie folgt: Er nahm den 11 Gramm schweren AirTag, klebte ihn auf eine Karte, steckte ihn in einen kleinen Luftpolsterumschlag und schickte das Päckchen dann über einen der roten Briefkästen der Royal Mail auf die Reise. Von einem Dorf in der Nähe von Stratford-upon-Avon in den West Midlands sollte es nach Südlondon gehen. Schon im Briefkasten wurde das Päckchen korrekt erfasst – und etwas später, nach der Leerung, in der Sortierzentrale. "Das heißt, dass entweder der Postbedienstete, der die Post abgeholt hat und an die Sortierzentrale lieferte, ein iPhone besaß – oder jemand anderes in der Sortierzentrale."

Dann machte sich das Päckchen auf die Reise. McElhearn konnte verfolgen, wie es in die nahegelegene Stadt ging und dann Richtung Norden. Auch in einem großen Postzentrum in den South Midlands wurde es getrackt. McElhearn nutzte ein Script, um regelmäßig Screenshots der "Wo ist?"-App auf dem Mac zu machen. Er sah mehrere Stopps, bei denen das Päckchen wohl umgeladen wurde, bis es schließlich eine Sortierzentrale in der Nähe des Empfängers erreichte. Auch bei diesem selbst – einem iPhone-Besitzer – ließ sich der AirTag natürlich orten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Was allerdings nicht funktionierte, war die von Apple stets betonte Anti-Stalking-Funktion – eigentlich soll sich ein fremder AirTag nach drei Tagen über ein in der Nähe befindliches iPhone melden, um dessen Besitzer mitzuteilen, dass er oder sie getrackt wird. Dies erfolgte nicht wie erhofft drei Tage nach Versand des Päckchens – möglicherweise, weil es an einem Ort liegengelassen wurde. Fremde AirTags geben – vermutlich ebenfalls nach drei Tagen – außerdem ein Geräusch von sich. Dieses ist allerdings nicht sehr laut und nur 15 Sekunden zu hören. Die AirTags sind zunehmend für Bastler interessant. So gelang es einem Entwickler, Zeichenketten über das "Wo ist?"-Netzwerk zu versenden – komplett offline versteht sich. Die AirTags wurden zudem bereits gejailbreakt. (bsc)