Axel Springer sieht sich auf dem Weg zum "bestintegrierten Multimediaunternehmen"

Im Bereich digitale Medien konnte der Konzern im vergangenen Quartal den Umsatz von 20 Millionen im Vorjahr auf 80 Millionen Euro steigern.

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Der Medienkonzern Axel Springer hat im ersten Quartal seinen Umsatz um 8,5 Prozent auf 641,7 Millionen Euro erhöht. Zu diesem Umsatzwachstum habe die Konsolidierung der im vergangenen Geschäftsjahr übernommenen Unternehmen zanox.de und auFeminin.com maßgeblich beigetragen, heißt es aus dem Hause Springer. International verzeichnete der Konzern ein Umsatzwachstum von 29 Prozent auf 141,0 Millionen Euro. Der Auslandsanteil an den Erlösen erhöhte sich damit von 18,5 Prozent auf 22 Prozent. So sieht Springer seine Strategie der "crossmedialen Integration" und des internationalen Engagements erfolgreich aufgehen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ohne Sondereffekte fiel jedoch geringer aus, wie das Unternehmen heute in Berlin mitteilte. Es lag bei 78,7 Millionen Euro nach 106,1 Millionen Euro im ersten Quartal 2007. Der Rückgang sei vor allem auf einmalige Kosten wie Aufwendungen für den Umzug der Boulevardblätter "Bild" und "Bild am Sonntag" von Hamburg nach Berlin und auf ein geringeres Beteiligungsergebnis der Dogan-TV-Gruppe zurückzuführen. Dafür seien Währungseffekte verantwortlich, hieß es.

Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner erläutert, sein Konzern sei im inländischen Printgeschäft in einem schwierigen Marktumfeld hochprofitabel. "Unser Nettogewinn ist nach dem ProSiebenSat.1-Verkauf bereits auf einem sehr hohen Niveau, unsere Finanzlage ist durch den deutlichen Abbau der Nettoverschuldung sehr robust." Axel Springer richte seine ganze Aufmerksamkeit weiterhin darauf, "das Potenzial unserer starken Marken auch in der Online-Welt optimal zur Entfaltung zu bringen", lässt der Konzernchef die Gebetsmühle weiter rotieren. Ziel sei es weiterhin, das "bestintegrierte Multimediaunternehmen in Europa" zu werden.

Der Ausbau der digitalen Präsenzen und die zunehmende Verzahnung von Online- mit Printmedien habe im Bereich "Digitale Medien" für ein deutliches Wachstum gesorgt. Der Umsatz stieg von 19,5 Millionen vor einem Jahr auf 81,5 Millionen Euro. Das EBITDA von minus 11,7 Millionen Euro gegenüber 5 Millionen vor einem Jahr sei bedingt durch das Beteiligungsergebnis von Dogan TV.

Im Segment "Zeitungen National" verzeichnete Springer vor allem wegen rückläufiger Werbeeinnahmen einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr um knapp 30 Millionen Euro auf 297 Millionen Euro. Das EBITDA ging hier von 94,3 Millionen auf 68,6 Millionen zurück. Nach Verkauf des Magazins Maxim betrug der Umsatzrückgang im Bereich "Zeitschriften National" 141 Millionen Euro nach 147 Millionen vor einem Jahr. Den internationalen Umsatz mit Zeitungen und Zeitschriften steigerte Axel Springer hingegen um 5 Prozent auf knapp 100 Millionen Euro. (anw)