Bitkom: Rechenzentren wurden effizienter

Der Energiebedarf der in Deutschland laufenden Rechenzentren ist in den vergangenen Jahren gesunken, obwohl die Anzahl der Server zugenommen hat.

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Nach einer Studie des Borderstep Institut im Auftrag des Bitkom hat die Effizienz der in Deutschland betriebenen Rechenzentren deutlich zugelegt. Das Institut hat dazu aktuelle Zahlen mit den Werten einer 2008 veröffentlichten Studie verglichen. Demnach ist es "Anwendern und Anbietern in den vergangenen Jahren gelungen, den Trend des steigenden Stromverbrauchs der Server und Rechenzentren in Deutschland zu stoppen und umzukehren", so Bitkom-Vizepräsident Volker Smid. Die Bitkom-Angaben bestätigen somit einen Trend, den schon der Stanford-Professor Jonathan Koomey festgestellt hat.

Als Rechenzentren hat die Borderstep-Studie abgeschlossene räumliche Einheiten vom Serverschrank bis zum kompletten Gebäude gezählt, in denen mindestens drei Server laufen. Die Zahl der darin laufenden Server ist von 2008 bis 2011 um 7 Prozent auf gut 2,3 Millionen gestiegen, doch der Stromverbrauch sank im gleichen Zeitraum um 4 Prozent auf 9,7 Terawattstunden. Durch gestiegene Strompreise sind aber die Energiekosten trotzdem um 12 Prozent angewachsen.

Höhere Energiekosten und die Verfügbarkeit deutlich effizienterer Server dürften einen erheblichen Teil zur Effizienzsteigerung beigetragen haben. Doch laut der Studie entfallen rund 40 Prozent des gesamten Energiebedarfs auf Kühlung, Klimatisierung und (unterbrechungsfreie) Stromversorgung der Rechenzentren. Diese Infrastruktur wird üblicherweise in viel längeren Zyklen auf einen neuen technischen Stand gebracht als die eigentlichen Server und Netzwerkgeräte.

Laut der Studie gibt es einen Trend zu größeren Rechenzentren. Die Anzahl jener mit mindestens 500 physischen Servern ist demnach um rund 15 Prozent gestiegen, während die Zahl der kleineren um rund 5 Prozent auf 31.500 schrumpfte. Doch immer noch wird rund ein Drittel aller Server außerhalb von Rechenzentren als Einzelgeräte betrieben.

Weil vor allem wegen der Wirtschaftskrise der Stromverbrauch in Deutschland im Untersuchungszeitraum ebenfalls gesunken ist, blieb der Anteil der Rechenzentren am gesamten Stromverbrauch ungefähr konstant bei 1,8 Prozent. (ciw)