Bug in Intel-Chip erzwingt große Umtauschaktion

Auf rund 1 Million PC-Boards befindet sich ein fehlerhafter Intel-Chip, der das System zum Absturz bringen kann.

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Von
  • Andreas Stiller

Ein Fehler in einem Chip, dem so genannten Memory Translator Hub (MTH), zwingt Intel wieder zu einer großen und teuren Umtauschaktion. In bestimmten "extremen" Fällen, so heißt es, sei der Baustein rauschempfindlich und könne das System zum Absturz bringen.

Der MTH-Chip ist weltweit auf schätzungsweise 1 Millionen Motherboards zu finden. Er versetzt den eigentlich nur für Rambus-Speicher entwickelten i820-Chipsatz in die Lage, statt dessen mit preisgünstigeren konventionellen SDRAMs umzugehen. Der i820-Chipsatz selbst ist nicht betroffen, sodass Rambus-Systeme mit dem Bug keine Probleme haben. Für Kunden, die sich nicht sicher sind, ob ihr System einen MTH enthält, bietet Intel ein Testprogramm (MTH ID Utility) zum Download an.

Betroffene Kunden sollen sich an ihren Händler oder an den Intel-Support wenden. Intel selbst hat die Auslieferung des MTH und der damit bestückten Boards (CC820) sofort gestoppt. Mit einer fehlerbereinigten MTH-Version kann aber erst im Herbst gerechnet werden. Daher wird Intel zumindest vorerst beim Umtausch auf Rambus-Bestückung umsteigen und den Kunden dazu den passenden Rambus-Speicher liefern müssen. Dem einen oder anderen MTH-Board-Besitzer dürfte das angesichts des weiterhin hohen Rambus-Preises nicht ungelegen kommen. Intels Schaden dürfte somit einige Hundert Millionen Dollar betragen und damit in ähnlicher Größenordnung liegen wie vor Jahren bei dem berüchtigten FDIV-Bug des Pentium-Prozessors. (as)