Chinesen protestieren auch im Internet

Die Proteste in China finden nicht nur im wirklichen Raum, sondern auch im Internet statt, Crackerangriffe eingeschlossen.

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Von
  • Florian Rötzer

Ungewohnt sind schon die Formulierengen des Artikels über die Proteste im staatlichen Nachrichtenorgan China Daily von heute: "Während Tausende von Chinesen zur amerikanischen Botschaft und zu den Konsulaten mit Fahnen zogen, wobei eine das Wort NATO mit dem NAZI-Hakenkreuz verglich, eilten noch mehr Menschen zu den Computern, nahmen ihre Mäuse und klickten auf Websites, die Neuigkeiten brachten." Angeblich mußten manche Websites wie Daily News weitere Server installieren, um mit dem Andrang der Volksmassen fertig zu werden. Netease allein erhielt 16000 Kommentare bis Sonntag abends.

Angeblich haben Chinesen - "sophisticated hackers" - die "Blutschuld mit Bytes" gezahlt, indem sie zwei Mal die Website der amerikanischen Botschaft gecrackt und die Eingangsseite mit dem Slogan "Nieder mit den Barbaren" versehen hatten. Überdies sind die Websites des amerikanischen Energieministeriums und des Innenministeriums gecrackt worden. Auch die Website des Weißen Hauses sei angegriffen worden, bei der man aber bereits eine automatische Wiederherstellung installiert habe, die innerhalb von fünf Sekunden nach einem Angriff wieder die alte Seite zeigt. Bestätigt konnte noch nicht werden, ob die Angriffe wirklich von China aus erfolgt sind.

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