Chinesisch-japanische Spannungen beeinflussen IT-Industrie

Die Marktforscher von Gartner befürchten weltweit negative Auswirkungen der Spannungen zwischen Japan und China auf die IT-Industrie..

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Nach einer Studie von Gartner könnten sich die politischen Spannungen zwischen Japan und China weltweit negativ auf das Klima in der IT-Industrie auswirken. Das Verhältnis zwischen der etablierten und der kommenden Wirtschaftssupermacht waren nach Ansicht von Gartner in den letzten 30 Jahren noch nie so schlecht wie heute. Das könne dazu führen, dass Lieferketten und Investitionen umgeleitet würden, befürchtet das US-amerikanische Marktforschungsinstitut. Ebenso betroffen könnte das Outsourcing an chinesische Firmen sein. Nach Informationen von Gartner sind bereits im Fall einer bekannten japanischen Marke die Investitionen in China vollständig gestoppt worden.

Als Alternative könnten japanische Firmen Indien betrachten; und selbst amerikanische Firmen wie der Einzelhandelsgigant Walmart, dessen Importe aus China rund 1,1 Prozent zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt beitragen, könnten vor dem Hintergrund der chinesisch-japanischen Disharmonie reichlich für Turbulenzen sorgen.

China wirft Japan Geschichtsfälschung und generell zu wenig Selbstkritik im Zusammenhang mit seiner Rolle im zweiten Weltkrieg vor. Neue japanische Schulbücher verleugnen nach Ansicht der chinesischen Führung unter anderem die in China begangenen Greueltaten des japanischen Militärs. Zudem versetzen die Besuche von Japans Premierminister Koizumi am Yasukuni-Schrein, in dem auch Kriegsverbrecher verehrt werden, die Chinesen regelmäßig in gehörige Aufregung und führten schon oft zu Massenprotesten. (mhe)