Citizen Science: 1700 Spuren von Asteroiden in Hubble-Aufnahmen gefunden

Hunderte Freiwillige haben Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble durchsucht, um Spuren von Asteroiden zu finden. Die Suche hat sich gelohnt, heißt es jetzt.

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Gleich mehrere haben den Asteroiden 2001 SE101 vor dem Krebsnebel entdeckt.

(Bild: ESA/Hubble, M. Thévenot (@AstroMelina))

Lesezeit: 2 Min.

Freiwillige Amateurforscher und -forscherinnen haben unterstützt von einer KI in Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble über 1700 davor unbekannte Spuren von Asteroiden entdeckt. Das ist das Ergebnis des Citizen-Science-Projekts "Hubble Asteroid Hunter", das vor drei Jahren online gestellt worden war. Auf automatisch vorausgewählten alten Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble konnten Freiwillige dann nach Streifen suchen, die von Asteroiden stammten, die durchs Bild geflogen waren. Mit den so zusammengekommenen Daten wurde dann eine KI trainiert, die in vielen weiteren Aufnahmen nach Asteroiden suchte. Ungefähr ein Drittel der Funde konnten bekannten Asteroiden zugeordnet werden, über 1000 sollen jetzt weiter erforscht werden.

Ganz viele Asteroidenspuren vor weit entfernten galaxien

(Bild: NASA, ESA, and B. Sunnquist and J. Mack (STScI) – Acknowledgment: NASA, ESA, and J. Lotz (STScI) and the HFF Team)

Zur Vorstellung des Projekts im Juni 2019 hatte das dafür verantwortliche Forschungsteam unter anderem von der ESA erklärt, dass Hubbles Aufnahmen immer wieder Streifen enthalten würden, die auf Asteroiden zurückgehen. Bei Mehrfachbelichtungen tauchen diese unter Umständen sogar öfter auf und aufgrund optischer Effekte können sie gebogen sein. Insgesamt waren für die Analyse durch Freiwillige 150.000 Fotos bereitgestellt worden, die zwischen 2002 und 2020 aufgenommen wurden. Gefunden wurden den Projektverantwortlichen zufolge nicht nur Spuren von Asteroiden, sondern auch Gravitationslinsen, Galaxien und Nebel. Das Forum dazu hat mehr als 20.000 Einträge.

Die meisten der noch nicht identifizierten Asteroiden, die so gefunden wurden, dürften im Asteroidenhauptgürtel zwischen Mars und Jupiter unterwegs sein, erklärt die Europäische Weltraumagentur ESA. Dort gibt es zwar sehr viele davon, aber weil die meisten vergleichsweise klein sind, sind sie bislang noch nicht sehr gut erforscht. Die jetzt erfolgreiche durchgeführte Suche in Archivaufnahmen eines Teleskops könnte zum Beispiel für ähnliche Projekte werden, meinen die Verantwortlichen. Außerdem habe sie einmal mehr gezeigt, wozu Hubble alles in der Lage ist und darüber hinaus für öffentliches Interesse an der Forschungsarbeit gesorgt. Den fleißigsten Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Projekts wird auf der zugehörigen Seite namentlich gedankt.

Weltraumteleskop Hubble (105 Bilder)

Der Affenkopfnebel im Orion
(Bild: ESA/Hubble)

(mho)