Deutscher Gymnasiast gewinnt Intel-Nachwuchsforscherpreis

Stephen Schulz hat den mit 50.000 US-Dollar dotierten Young Scientist Award der Intel Foundation gewonnen. Jetzt wird zudem ein Asteroid nach ihm benannt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 335 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der deutsche Gymnasiast Stephen Schulz hat den mit 50.000 US-Dollar dotierten Young Scientist Award der Intel Foundation gewonnen. Schulz, der übermorgen seine letzte mündliche Abiturprüfung an der Gelsenkirchener Gesamtschule Buer-Mitte absolvieren wird, erhielt den Preis in der Kategorie Chemie für die Entwicklung eines elektrochemischen Syntheseverfahrens, mit dem Flavone (natürliche Farbstoffe) als Radikalfänger pharmakologisch genutzt werden können. Das Synthese-Konzept hatte der 19-Jährige bereits im vergangenen Jahr beim Wettbewerb Jugend forscht vorgestellt und damit bundesweit den zweiten Platz erreicht (PDF-Datei).

Für den weltweit größten vor-universitären Wissenschaftswettbewerb, die Intel International Science and Engineering Fair (Intel ISEF), erweiterte Schulz das Konzept noch einmal und setzte ein neuartiges, mit Standard-Leiterplattentechnik gefertigtes "Lab-on-a-Chip"-System für seine Testverfahren ein. Diese Lösung gefiel der Jury so gut, dass sie dem Gymnasiasten nicht nur einen der drei Hauptpreise -- jeweils ein Stipendium im Wert von 50.000 US-Dollar --, sondern gleich acht Preise zusprach, darunter eine Reise zur nächsten Nobelpreis-Verleihung nach Stockholm sowie eine Einladung zu einem Nachwuchs-Wissenschaftswettbewerb in China.

"Ich hätte nie gedacht, dass meine Arbeit den ersten Platz belegen wird", erklärte Schulz im Gespräch mit heise online. Allein schon die Teilnahme sei ein riesiger Erfolg gewesen. Besonders freut sich Schulz, dessen Studienpläne bislang eine Immatrikulation an der Uni Münster vorsahen, allerdings über eine Belohnung der US-Raumfahrtbehörde NASA: Ein bislang namenloser Asteorid wird künftig den Namen des Intel-Preisträgers tragen. Insgesamt hatten in diesem Jahr knapp 1500 junge Wissenschaftler und Forscher aus 45 Ländern an dem zum 56. Mal ausgetragenen Wettbewerb teilgenommen. Intel unterstützt den Wettbewerb als Titelsponsor seit 1996 mit mehreren Millionen US-Dollar. (pmz)