"Diskriminierung weißer Männer": Ehemaliger Google-Entwickler lässt Klage fallen

2018 verklagte James Damore seinen ehemaligen Arbeitgeber Google wegen angeblicher Diskriminierung konservativer Männer. Nun will er die Klage zurückziehen.

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"Diskriminierung weißer Männer": Ehemaliger Google-Entwickler lässt Klage fallen

James Damore

(Bild: James Damore)

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Der ehemalige Google-Entwickler James Damore will seine Klage wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz zurückziehen. Damore hatte die Klage gegen Google 2018 eingereicht, nachdem er aufgrund eines umstrittenen Essays seinen Job beim Tech-Unternehmen verloren hatte.

Zusammen mit drei Mitklägern hat Damore nun beim Santa Clara Superior Court die Einstellung des Verfahrens gefordert, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Auch Google hat das Dokument, in dem die Kläger ihre Vorwürfe fallen lassen, unterschrieben. Als Teil der Vereinbarung ist es den Männern laut ihrer Anwältin Harmeet Dhillon untersagt, zu dem Fall weiter Stellung zu beziehen. Die Hintergründe der Einigung bleiben damit unklar. Google hat sich ebenfalls nicht geäußert.

In der ursprünglichen Klageschrift hatte Damore Google vorgeworfen, weiße Männer mit konservativen Ansichten zu diskriminieren. Demnach würden bei Google Personen systematisch isoliert, bestraft oder entlassen, deren Meinungen bezüglich Gleichstellungsfragen von der Mehrheitsmeinung abweichen. Googles Quotenregelungen, die eine bestimmte Anzahl von Frauen und ethnischen Minderheiten in der Belegschaft vorschreiben, seien außerdem illegal. Drei weitere Männer, die in der Vergangenheit bei Google gearbeitet oder sich beworben hatten, schlossen sich der Klage an.

Der damalige Entwickler Damore wurde von Google entlassen, nachdem er im Juli 2017 ein Manifest in Googles internem Forum veröffentlicht hatte. In dem zehnseitigen Dokument kritisierte Damore die Gleichstellungsbemühungen Googles und argumentierte, die unterschiedliche Repräsentation von Frauen und Männern in Tech-Berufen sei teilweise auf biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern zurückzuführen.

Google-CEO Sundar Pichai reagierte in einer internen Mail auf das Memo. Er warf Damore vor, den Verhaltenskodex des Unternehmens mit der Verbreitung schädlicher Geschlechterstereotype voranzutreiben. Die Entlassung im August 2017 war rechtmäßig, befand im folgenden Jahr die US-amerikanische Arbeitsrechtsbehörde. Damores Verbreitung biologischer Klischees sei anstößig und könne für Störungen am Arbeitsplatz sorgen. (dahe)