Geocontent, RFID und E-Government auf der IT-Profits

Mit 114 Ausstellern und über 80 Fachvorträgen will die zweitägige Kongressmesse im zweiten Jahr ihres Bestehens die Bedeutung der IT-Wirtschaft in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg weiter unterstreichen.

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Der Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf hat am heutigen Donnerstagvormittag gemeinsam mit dem Brandenburger Wirtschaftsstaatssekretär Wolfgang Krüger die zweitätige IT-Anwendermesse IT-Profits auf dem Messegelände Berlin eröffnet. Mit 114 Ausstellern und über 80 Fachvorträgen wollen die Veranstalter, zu denen neben der Messe Berlin die Standortinitiative We make IT.berlinbrandenburg gehört, im zweiten Jahr des Bestehens der übersichtlichen Schau die Bedeutung der IT-Wirtschaft in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg erneut unterstreichen. Zu den Ausstellungsschwerpunkten gehören die Bereiche Mobilität, Business Software, Sicherheit und E-Government. Angesprochen werden sollen vor allem IT-Verantwortliche aus Handel, Industrie und Verwaltung.

Im Rahmen des Messeauftakts hat der Brandenburger Innenminister Jörg Schönbohm das GeoContent-Portal der Stadt Frankfurt/Oder frei geschaltet. Mit dessen Hilfe sollen öffentliche Geoinformation online bereitgestellt werden. Die Stadtverwaltung und das GEOkomm-Netzwerk bieten so eine erste gemeinsame Plattform zur wirtschaftlichen Nutzung von Geodaten in der Region Berlin-Brandenburg. Im Kongresspanel GeoInformation will MC Wetter Berlin etwa auch Möglichkeiten zum Aufspüren glättegefährdeter Straßen und Flughafenflächen zeigen. Darüber hinaus steht eine Diskussion zu "Open-Source-Software für Geodaten-Infrastrukturen" auf dem Programm.

Der Internet-Anbieter DNS:NET startet anlässlich der Business-Messe eine europaweite VoIP-Plattform, mit der Unternehmen eigene Dienste für die Internet-Telefonie anbieten können. Condat TV will zeigen, wie die Fußball-Bundesliga via DVB-H auf Pocket-PCs Einzug halten kann. Die Initiative TelematicsPRO stellt mit dem Projekt Galivent mobile Anwendungen für die Sicherheit von Großveranstaltungen wie den "Public Viewing"-Events zur WM 2006 vor. Die Berliner Firma Horatio möchte mit Lösungen zur "biometrische Gesichtserkennung in Ausweisen" punkten, während die DResearch GmbH in "mobile Überwachungsmöglichkeiten" etwa für U-Bahnhöfe einzuführen verspricht. Im Bereich Behördendienstleistungen, der sich unter dem Dach des Netzwerks Amt24.de präsentiert, führen unter anderem das Potsdamer Unternehmen AM-SoFT einen "elektronischen Gerichtsbriefkasten" und die Firma panta rhei aus Berlin Zertifizierungsansätze für barrierefreie Webseiten vor.

Insgesamt acht Unternehmen haben die Messeveranstalter gemeinsam mit dem regionalen Branchenverband SIBB zu Gewinnern des Best-Practice-Wettbewerbs 2006 gekürt. Dazu gehört etwa die PSI Information Management GmbH. Sie hatte mit "Riser" einen transnationalen E-Government-Service eingereicht, mit dem Unternehmen und Bürger über ein Online-Portal weltweit Zugriff auf die lokalen und nationalen Melderegister in Europa haben. Eine Auszeichnung erhielt unter anderem auch die Potsdamer Firma Aibis Informationssysteme. Sie entwickelte mit "SkaiFacility" eine mobile Lösung für die Überwachung von Mitarbeitern beim Gebäudemanagement. Diese werden mit mobilen GPRS-fähigen Endgeräten ausgestattet und gleichzeitig Kontrollpunkte mit RFID-Tags versehen, die von den Handhelds ausgelesen und an einen zentralen Server gesandt werden.

Im Umfeld der Messe haben die Organisatoren eine Studie des Marktforschungsinstituts Prognos vorgelegt. Dem zufolge handelt es sich bei der IT-Wirtschaft in den Ländern Berlin und Brandenburg um eine "Wachstumsbranche mit hohen Steigerungsraten bei Beschäftigung und Umsatzentwicklung". Gerade in Brandenburg sei die IT-Branche zwischen 2000 und 2004 um 36 Prozent gewachsen, bundesdurchschnittlich dagegen um knapp 14 Prozent. (Stefan Krempl) / (jk)