Gericht soll Übertragung der McVeigh-Exekution absegnen

Entertainment Network will die Live-Übertragung der Exekution von Timothy McVeigh vor einem Berufungsgericht erstreiten.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die mögliche Verschiebung der Hinrichtung des Oklahoma-Bombers Timothy McVeigh hat Entertainment Network (ENI) ermutigt: Der Webcaster will die Live-Übertragung der Hinrichtung nun doch vor einem Berufungsgericht erstreiten.

Am 26. März hatte das U.S. Bureau of Prisons das Gesuch von ENI abgelehnt, die Hinrichtung übertragen zu dürfen. Entertainment Network, ansonsten Anbieter von Pornographischem, hatte "aus verfassungsrechtlichen Gründen" ein Klage gegen das Verbot des Justizministeriums eingereicht, diesen Prozess aber verloren. Weil die bevorstehende Hinrichtung – der Termin war für den 16. Mai angesetzt – nicht genügend Zeit für ein Berufungsverfahren ließ, verzichtet Entertainment Network darauf, in Berufung zu gehen.

Nun wittert das Unternehmen Morgenluft; eine Verschiebung des Hinrichtungstermins ist wahrscheinlich. Das US-Justizministerium bestätigte, dass die Bundeskriminalbehörde FBI im Prozess gegen Veigh zahlreiche Unterlagen "versehentlich" unterschlagen hat. Im Fernsehsender CBS erklärten McVeighs Anwälte, sie würden nun über einen Antrag auf Verschiebung der Hinrichtung beraten.

Nach Angaben des Fernsehsenders CNN soll es sich bei den Unterlagen um bis zu 3000 Seiten handeln. Die Dokumente, darunter Zeugenbefragungen und Fotos von anderen Verdächtigen, seien in keiner Weise entlastend, hieß es. Der Fehler sei erst kürzlich bei einer Überprüfung des FBI-Archivs festgestellt worden. (wst)