Intel kauft MaaS-Unternehmen Moovit für 900 Millionen US-Dollar

Die Mobilitäts-App Moovit mit seinen rund 800 Millionen Nutzern weltweit sowie die damit erfassten Verkehrsdaten sind Intel 900 Millionen US-Dollar wert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Intel kauft Moovit für 900 Millionen US-Dollar

(Bild: Moovit)

Lesezeit: 3 Min.

Der Chip-Hersteller Intel hat den israelischen Anbieter der Mobilitäts-App Moovit für 900 Millionen US-Dollar, etwa 825,1 Millionen Euro, gekauft. Das teilte Intel am Montag in Santa Clara im US-Staat Kalifornien mit. Moovit wird in Intels Tochterfirma Mobileye integriert, die auf Fahrassistenzsysteme und Technik für selbstfahrende Autos, unter anderem Robotaxis, spezialisiert ist. Damit unternimmt Intel einen weiteren Schritt in Richtung eines umfassenden Mobilitätsanbieters. Die Marke Moovit soll erhalten bleiben, versichert Intel.

Moovit verfügt derzeit über 800 Millionen Nutzer und bietet seine Dienste in 3100 Städten in 102 Ländern an. Das Unternehmen kombiniert Informationen von Betreibern des öffentlichen Nahverkehrs, Fahrdienste und E-Scootern mit Live-Informationen der Nutzer über die aktuelle Verkehrssituation. Damit bildet Moovit ein Echtzeitbild über die Verkehrssituation ab und kann so seinen Nutzern eine möglichst optimale Route zum Ziel berechnen. Dabei werden unterschiedliche Verkehrsmittel wie beispielsweise Busse, Bahnen, Carsharing sowie Leihfahrräder und Elektro-Scooter berücksichtigt.

Wie Intel in der Mitteilung zur Akquisition von Moovit mitteilt, sind für Mobileye besonders die generierten Daten über den Straßenverkehr interessant. Sie will das Unternehmen künftig dafür benutzen, um Verkehrsmuster zum Kundenbedarf in Bezug zu setzen, um damit Verkehrsentwicklungen zu prognostizieren und Routen für tägliche Wege zu optimieren.

"Mobilität ist ein grundlegendes Menschenrecht und je überfüllter die Städte werden, desto schwieriger wird die städtische Mobilität", sagt Nir Erez, Mitbegründer und CEO von Moovit. "Mit der Kombination der täglichen Mobilitätsgewohnheiten und -bedürfnisse von Millionen von Moovit-Anwendern mit dem modernen, sicheren, erschwinglichen und umweltfreundlichen Verkehr, der durch selbstfahrende Autos ermöglicht wird, können wir Städte lebenswerter machen", fügt er hinzu.

Mit Hilfe der Daten und Technik könnte Mobileye ihre Pläne, erste Robotaxis schon 2022 auf die Straße zu bringen, verwirklichen. Mobileye-Chef Amnon Shashua betonte, dass die Investition von 900 Millionen US-Dollar ein "hervorragendes Investment“ sei. Hinter Moovit stecke nicht nur eine große Anzahl von Nutzern, ein weltweites Netz mit Partnern zur Verkehrsdatenerfassung, sondern auch ein sehr erfahrenes Team. Dies würde es erlauben, die Transformation zur Zukunft der Mobilität zu beschleunigen.

Moovit wurde 2012 als Start-up von Nir Erez, Roy Bick, and Yaron Evron zunächst als "Tranzmate" gegründet. Der Dienst startete 2013 und erhielt seitdem in mehreren Finanzierungsrunde Venture Capital. Bereits 2018 stieg Intel über die Investment-Firma Intel Capital bei Moovit ein. Amon Shashua, heute CEO von Mobileye, wurde von Intel damals in den Aufsichtsrat von Moovit platziert.

(olb)