KI-Update kompakt: Copilot günstiger, OpenAI und US-Wahl, IWF-KI-Studie, Nvidia

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Benjamin Danneberg, The Decoder
Inhaltsverzeichnis

Microsoft erweitert sein Copilot-Angebot und macht es für mehr Nutzer und für verschiedene Verträge zugänglich, einschließlich eines neuen Abonnementmodells Copilot Pro. Microsofts KI-Assistent kann nun auch Copilot GPTs erstellen, spezielle Chatbots, die im OpenAI GPT-Store angeboten werden können. Der Copilot für Microsoft 365 ist jetzt für alle verfügbar, unabhängig von der Unternehmensgröße. Früher mussten Unternehmen mindestens 300 Lizenzen für 30 US-Dollar pro Monat erwerben, was auf ein Jahr gerechnet 108.000 US-Dollar entspricht.

Die Microsoft 365-Erweiterung ist inzwischen ebenfalls für 30 US-Dollar erhältlich, während Privatpersonen oder Nutzer mit einem Family-Account den Copilot Pro für 20 Dollar buchen können. Der KI-Assistent greift auf GPT-4 und DALL-E 3 zu, die leistungsstärksten Modelle, wobei der Copilot Pro sogar ein Upgrade auf GPT-4-Turbo enthält. Der Grund für das Fehlen dieses Upgrades in den Unternehmensversionen ist unklar.

Copilot soll Nutzern helfen, E-Mails zu verfassen, Excel-Tabellen auszuwerten und PowerPoint-Präsentationen aus Word-Dokumenten zu erstellen. Die tatsächliche Funktionsfähigkeit dieser Features muss in der Praxis noch getestet werden.

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OpenAI kündigt neue Sicherheitsmaßnahmen und überarbeitete Nutzungsrichtlinien für seine KI-Tools ChatGPT und DALL-E 3 an, um deren Missbrauch bei den US-Wahlen 2024 zu verhindern. Die Maßnahmen zielen darauf ab, irreführende Deepfakes, großangelegte Einflussoperationen und täuschende Chatbots zu unterbinden.

Ab Anfang 2024 sollen Bilder aus DALL-E 3 mit unsichtbaren Wasserzeichen des C2PA-Standards versehen werden. Zusätzlich soll ein Tool entwickelt werden, das DALL-E-Bilder auch nach Modifikationen identifizieren kann, wobei ein erster Test in Kürze erwartet wird.

ChatGPT soll stärker an Echtzeit-Nachrichtenberichterstattung gekoppelt werden, einschließlich Quellenangaben und Links. Die überarbeiteten Nutzungsrichtlinien verbieten den Einsatz von ChatGPT und der API für politische Kampagnen, Lobbying und das Vortäuschen von Chatbots als echte Personen. Für die neuen GPTs wird ein Melde-Button für Chatbots eingeführt.

Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Integrität demokratischer Prozesse zu schützen und den Missbrauch von KI-Technologien im politischen Kontext zu verhindern. Die potenziellen Auswirkungen von ChatGPT auf zukünftige Wahlen wurden bereits bei einer US-Senatsanhörung mit OpenAI CEO Sam Altman im Mai 2023 diskutiert.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt in einer Studie, dass der Einsatz von KI bis zu 40 Prozent der weltweiten Arbeitsplätze betreffen könnte. In fortgeschrittenen Volkswirtschaften könnten sogar 60 Prozent der Arbeitsplätze betroffen sein. Da ihre Beschäftigungsstrukturen stärker auf kognitiv-intensive Aufgaben ausgerichtet sind, werden fortgeschrittene Volkswirtschaften und weiter entwickelte Schwellenländer die Vorteile und Risiken von KI früher spüren als weniger entwickelte Länder.

Der IWF empfiehlt diesen Ländern, in KI-Innovation und -Integration zu investieren und rechtliche Rahmenbedingungen zu verbessern, um die Vorteile von KI zu maximieren. Für weniger vorbereitete Schwellen- und Entwicklungsländer sei die Entwicklung einer grundlegenden Infrastruktur und die Schaffung einer digital qualifizierten Arbeitnehmerschaft von größter Bedeutung.

Der Bericht betont, dass KI das Potenzial hat, Produktivität und Wachstum zu steigern, jedoch ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft ungewiss bleiben. Die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, warnt vor einer Verschärfung der allgemeinen Ungleichheit durch KI und fordert die Politik auf, weiteren sozialen Spannungen vorzubeugen, etwa durch soziale Sicherheitsnetze und Umschulungsprogramme.

Nvidia hat Firmware-Updates für seine DGX A100- und H100-Systeme veröffentlicht, um kritische Sicherheitslücken zu beheben. Die betroffenen Systeme, insbesondere die H100-GPUs der Hopper-Generation, werden aktuell von allen großen Anbietern für KI-Berechnungen eingesetzt, etwa in Microsofts Azure-Clouddiensten. Nvidia listet in einer Sicherheitsmitteilung elf Schwachstellen auf, die das Update adressiert: drei gelten als kritisch, vier als hohes Risiko und vier als mittlerer Bedrohungsgrad.

Angreifer könnten ohne vorherige Authentifizierung einen Stack-basierten Pufferüberlauf auslösen, indem sie manipulierte Netzwerkpakete senden. Das ermöglicht das Einschleusen von Schadcode, das Provozieren eines Denial-of-Service, unbefugtes Einsehen von Informationen oder Manipulation von Daten. Die kritischen Lücken betreffen den KVM-Daemon des DGX-A100-Baseboard-Management-Controllers (BMC) und teilweise auch den DGX-H100-BMC.

Administratoren sollten die bereitgestellten Aktualisierungen schnellstmöglich herunterladen und anwenden, da die Sicherheitslücken direkt aus dem Netz ausgenutzt werden können. Die Updates sind im Enterprise Support-Portal von Nvidia erhältlich.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

(olb)