LCD-Markt im ersten Quartal 2005 stark gewachsen

Nach Zahlen von DisplaySearch wurden in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich mehr LCD-Panels als erwartet ausgeliefert; wegen des allgemeinen Preisverfalls sanken jedoch die Umsätze.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Der Markt für LCD-Panels (Notebook- und Desktop-Monitore sowie LCD-Fernseher) ist im ersten Quartal 2005 nach Zahlen von DisplaySearch gegenüber dem Vorquartal um 11 Prozent, gegenüber dem Vorjahresquartal sogar um 34 Prozent gewachsen. Insgesamt wurde im ersten Quartal die Rekordmenge von nahezu 43 Millionen LCD-Panels ausgeliefert, was die Erwartungen der Analysten deutlich übertraf, fällt doch das erste Quartal traditionell eher schwach aus.

Die Umsätze der Branche wuchsen um drei Prozent gegenüber dem vergangenen Quartal, im Jahresvergleich sanken sie jedoch um zwölf Prozent auf umgerechnet rund 6,4 Milliarden Euro. Besonders der Umsatz mit Notebook-Displays sank stark um 17 respektive 30 Prozent, während er bei Panels für Desktop-Monitore im Quartalsvergleich um 12 Prozent zulegte, aber im Jahresvergleich um 17 Prozent zurückging. Nur mit Panels für Flachfernseher konnten die Hersteller durchweg zulegen und 6 respektive 33 Prozent mehr umsetzen.

Notebook-Displays schwächelten gegenüber dem vierten Quartal 2004 bei den Stückzahlen mit einem Rückgang um fünf Prozent, im Jahresvergleich stieg die Stückzahl aber um 13 Prozent auf 12,8 Millionen Einheiten an. Besonders beliebt waren bei den Notebook-Herstellern offenbar LCD-Panels im Breitformat, deren Anteil am gesamten Notebook-Panel-Markt von 28 auf 34 Prozent kletterte.

LCD-Panels für Desktop-Monitore wurden weiter stark nachgefragt: Im Vergleich zum Vorquartal nahm die Stückzahl um 21 Prozent, im Jahresvergleich um 38 Prozent auf über 24,2 Millionen zu. Dabei überholten die 19"-Panels erstmals die 15"-Kollegen: Der Anteil der 15"-Panels fiel nach DisplaySearch-Zahlen von 23 auf 16 Prozent, der Anteil der meistverkauften 17"-Kategorie stieg nochmals um vier Punkte auf 59 Prozent und die 19-Zöller konnten von 17 auf 21 Prozent zulegen.

Der boomende Markt für LCD-TV-Panels wuchs deutlich stärker als erwartet: Die Stückzahlen stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 13 Prozent, im Jahresvergleich gar um satte 84 Prozent auf nunmehr 4,3 Millionen Stück. Die durchschnittliche Bilddiagonale vergrößerte sich in den ersten drei Monaten des Jahres um 1,25" auf 23,5", der Anteil der Panels mit 20" oder größer stieg von 68 auf 75 Prozent. Die Durchschnittspreise für 30"-Geräte fielen für Endverbraucher laut DisplaySearch auf unter 1000 US-Dollar.

Das unerwartet starke Wachstum bei den Stückzahlen hat laut DisplaySearch im Wesentlichen drei Ursachen: Erstens die derzeitig sehr niedrigen Preise sowie die allgemeine Erwartung einer leichten Preiserhöhung in nächster Zeit. Zum Zweiten eine starke Nachfrage der Endverbraucher vor allem nach günstigen Geräten der 15- und 17-Zoll-Klasse und drittens die Vorstellung vieler neuer Modelle und die damit einhergehende starke Belieferung der Distributions- und Einzelhandelskanäle.

Nach Herstellern aufgeteilt ergab sich folgendes Bild:

HerstellerMarktanteilWachstum Q1/05
Q4/04 Q1/05 Q4/04 Q1/04
LG-Philips 23,0% 24,3% 22,9% 73,7%
Samsung 22,5% 21,1% 8,8% 33,7%
AUO 14,9% 14,4% 12,3% 61,6%
CMO 11,0% 12,6% 32,7% 112,7%
CPT 6,6% 5,8% 2,7% 9,6%
Übrige 22,0% 21,8% 3,2% 29,1%

Im Ländervergleich behielt Südkorea seine führende Stellung bei der Fertigung: Mehr als 19 Millionen Stück oder 47 Prozent aller Panels kamen aus diesem Land. Taiwan blieb mit einer leichten Steigerung um einen Prozentpunkt auf 43 Prozent der zweitgrößte Produzent -- auf Kosten von Japan, dessen Anteil um einen Punkt von 11 auf 10 Prozent fiel; die Japaner konzentrieren sich mittlerweile auf die Herstellung von kleinen Panels. Mit nur 0,2 Prozent aller Panels trägt China dagegen überraschend wenig zur Produktion im LCD-Markt bei.

Die Zahlen von DisplaySearch beschränken sich auf den Markt für Notebook- und Desktop-Monitore sowie LCD-Fernseher und klammern Kleindisplays, beispielsweise für mobile Geräte wie PDAs oder Telefone, aus. (mhe)