Neue Safari-Funktion in iOS 18: Zeitungen kritisieren "Web Eraser"

Für die nächste große Browser-Version plant Apple angeblich ein Feature, das Teile von Websites dauerhaft entfernen kann. Das sorgt schon jetzt für Ärger.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 113 Kommentare lesen
Safari-Logo von Apple

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Eine neue Funktion in Apples Safari-Browser, die bislang noch gar nicht offiziell bestätigt wurde, sorgt für Aufregung in den britischen Medien. Der sogenannte Web Eraser soll Teil von iOS 18 sein und es Nutzern erlauben, Teile von Websites zu löschen – und zwar so, dass die Löschung auch beim nächsten Besuch einer Seite bestehen bleibt. Das rief nun die News Media Association (NMA) mit Sitz in London auf den Plan, die 900 nationale, regionale und lokale Medien repräsentiert. Sie schrieb einen offenen Brief an Apples britischen Cheflobbyisten, in dem es heißt, solche "Werbeblocker" seien ein "stumpfes Instrument, das die Fähigkeit von Inhalteerstellern reduziert, ihre Arbeit nachhaltig zu finanzieren".

Die Apple-Newsseite AppleInsider hatte im April geschrieben, dass Apple den "Löschstift" fürs Web in seinem kommenden Betriebssystem plane. Dazu gibt es bislang keinerlei Bestätigung, die NMA reagiert also letztlich auf ein Gerücht. Der "Web Eraser" soll neben weiteren KI-Funktionen stehen, darunter ein neuer "Browsing Assistant" in Safari, der Inhalte auf Websites zusammenfasst. Apple soll zudem die gesamte Oberfläche seines Browsers überarbeitet haben.

Der "Web Eraser" wird laut AppleInsider angeblich derzeit bei Apple intern getestet. Mit ihm soll es möglich sein, Teile einer Website auf Nutzerwunsch nicht mehr anzeigen zu lassen, die man offenbar frei selektieren kann. das betrifft beispielsweise Anzeigen, Textbereiche, Bilder oder ganze Sektionen einer Seite. Diese Einstellung wird in Safari gespeichert. Kehrt man später auf ein Angebot zurück, bleibt die vom Nutzer vorgenommene Veränderung erhalten. Insbesondere das schmeckt der NMA überhaupt nicht.

In dem offenen Brief, der der Financial Times vorliegt, heißt es weiter, Werbung sei zentraler Umsatzstrom für viele Publisher. Eine Blockade könne zudem dazu führen, dass Nutzer "wichtige Informationen verpassen, die sonst für sie sehr nützlich sein" könnten. Apple reagierte nicht auf den Brief. Die NMA will sich nun mit dem Konzern treffen, "um die möglichen Auswirkungen des Web Eraser zu diskutieren". Die Organisation fürchtet zudem, dass KI-Werkzeuge Inhalte "selektiv entfernen oder verändern" könnten.

iOS 18 wird auf der World Wide Developers Conference (WWDC) ab dem 10. Juni in Cupertino gezeigt – zusammen mit weiteren neuen Apple-Betriebssystemen. In diesem Jahr setzt Apple angeblich voll auf künstliche Intelligenz, plant neue generative Funktionen, die die Konkurrenz schon seit Längerem anbietet.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)