Norwegische Verbraucherschützer gehen gegen iCloud vor

Der von der Regierung finanzierte Forbrukerrådet hat ein formales Verfahren über die Geschäftsbedingungen des Apple-Dienstes eingeleitet. Diese seien für die Kunden "zu verworren und unklar".

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Der norwegische Verbraucherrat, eine von der Regierung des Landes finanzierte Verbraucherschutzorganisation, hat ein offizielles Beschwerdeverfahren gegen Apples Geschäftsbedingungen für den Dienst iCloud eingeleitet. Apple breche potenziell norwegischen und europäisches Recht, schreibt die Organisation.

Zuvor hatte der sogenannte Forbrukerrådet eine Untersuchung der auf dem norwegischen Markt verfügbaren Cloud-Anbieter durchgeführt. Basierend darauf habe man festgestellt, dass die iCloud-Geschäftsbedingungen "besonders schlecht" seien. Sie bestünden aus über 8600 Worten und seien insgesamt "zu verworren und unklar".

Im Rahmen der weiteren Untersuchung soll nun überprüft werden, in wie weit die Geschäftsbedingungen norwegischem Recht widersprechen. Zu den problematischen Punkten gehört die Aussage, dass Apple erlaubt ist, die Bedingungen jeder Zeit zu ändern.

"WIr sind davon überzeugt, dass allen Parteien besser mit nutzerfreundlicheren Geschäftsbedingungen gedient ist", so Finn Myrstad, Leiter des Bereichs digitale Dienste beim Forbrukerrådet. Apple speichere wertvolle Daten für seine Kunden, nehme sich aber das Recht heraus, den Vertrag wieder zu ändern. "Als Kunden werden wir so ohne echte Rechte und Sicherheiten gelassen."

Der Forbrukerrådet hat seine Erkenntnisse auch mit der EU-Kommission geteilt. Als nächstes soll nun der zuständige norwegische Ombudsmann entscheiden, wie es in dem Fall weitergeht. Der Forbrukerrådet war 2006 bereits gegen die iTunes-Geschäftsbedingungen vorgegangen. (bsc)