Studie: IT-Verkäufe in Ostasien leiden unter SARS

Eine spürbare Verbesserung erwarten die Analysten der GFK erst im dritten Quartal 2003.

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Von
  • Sebastian Eckel

Nach einer Erhebung des Marktforschungsinstitutes GfK Asia in Ostasien ist der Gesamtverkauf von Unterhaltungselektronik drastisch gesunken. Grund dafür sei vor allem der Ausbruch von SARS. Für die Erhebung wurden 134 Einzelhändler in Hongkong und Singapur befragt. Der Erhebungszeitraum bezieht sich immer auf den Monat April der Jahre 2002 und 2003. Bei der Untersuchung wurde der Verkauf von insgesamt 9 Artikeln ausgewertet.

Die Untersuchung ergab ganz unterschiedliche Ergebnisse. So brach in Hongkong der Verkauf von Desktop-PCs um 44 Prozent und der Absatz von Videokameras sogar um 57 Prozent gegenüber April 2002 ein. Auch der Einzelhandel in Singapur musste ein Minus von 43 Prozent im Videokamera-Geschäft verbuchen. Dagegen wurden in China vor allem Notebooks um 41 Prozent und Drucker um 51 Prozent weniger verkauft. Einen erstaunlichen Zuwachs erfuhr der Absatz von Digitalkameras in China. Hier konnte der Handel 57 Prozent gegenüber dem April 2002 zulegen.

Als Begründung für den massiven Einbruch bei Ausgaben für EDV-Produkte durch die Verbraucher sehen die Martkforscher vor allem die Händlerstruktur. Computer und ähnliche Produkte würden meistens in riesigen Einkaufszentren angeboten, die die Kunden wegen der SARS-Ansteckungsgefahr nun mieden. Dagegen spreche ein Anstieg beim Verkauf von Farbfernsehern, während alle anderen Produktgattungen rückläufige Umsätze verbuchten, dafür, dass die Menschen sich auf Unterhaltungselektronik für zu Hause konzentrierten: Angesichts von SARS wolle man möglichst wenig das eigene Heim verlassen.

Die Analysten der GFK erwarten für Mai einen weiteren Absatzeinbruch von 30 Prozent in Hongkong und 25 Prozent in Singapur. Besserung erwartet der GfK-Analyst Andy Drake ab Juli/August, aber ein Umschwung sei erst im dritten Quartal 2003 zu erwarten. Nach Prognosen des Marktforschungsinstitutes wird die anhaltende Unsicherheit, sich mit der gefährlichen Lungenkrankheit SARS auf der Straße anstecken zu können, der Absatz von Home-Entertainment-Produkten als Erstes weiter steigen. Momentan blieben die Menschen einfach lieber zu Hause. (see)