Time Warner versüßt sich Trennung von Kabelsparte

Mit einer Sonderdividende, die dem weltgrößten Medienkonzern einen warmen Geldregen von über 9 Milliarden US-Dollar beschert, verabschiedet sich die Kabelsparte bis Jahresende in die Unabhängigkeit.

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Der weltgrößte Medienkonzern Time Warner trennt sich wie angekündigt von seiner Kabelsparte Time Warner Cable. Zuvor lässt sich der Mutterkonzern die für das vierte Quartal geplante Trennung von der Tochtergesellschaft mit einer Sonderdividende von 10,27 US-Dollar pro Aktie versüßen. Die Dividende wird Time Warner, die noch mit rund 85 Prozent an dem zweitgrößten US-Kabelnetzbetreiber beteiligt sind, rund 9,2 Milliarden US-Dollar (5,9 Milliarden Euro) in die Kasse spülen.

Für die Ausschüttung von insgesamt 10,3 Milliarden US-Dollar muss die Kabeltochter neue Schulden aufnehmen. Anschließend will Time Warner die Aktien der seit Anfang 2007 börsennotierten Kabeltochter an die eigenen Anteilseigner übertragen. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen haben dem Plan bereits zugestimmt. Mit der Trennung verliert Time Warner einen wesentlichen Umsatzbringer, kann aber auch seinen Schuldenberg deutlich reduzieren.

Die Abspaltung der Kabeltochter markiert den ersten großen Schnitt des neuen Konzernchefs Jeff Bewkes, der Time Warner umbauen und auf das Mediengeschäft konzentrieren will. Von Bewkes erwarten die Anwender, dem dümpelnden Aktienkurs des Mediengiganten frische Impulse zu verschaffen. Als Nächstes dürfte sich der neue Chef der angejahrten Internettochter AOL widmen.

Time Warner Cable startet mit einem durch die Ausschüttung deutlich größeren Schuldenberg in die Unabhängigkeit. Sollte die Kabeltochter den Kredit für die Sonderdividende nicht refinanzieren können, erklärte sich die Muttergesellschaft dazu bereit, ein Darlehen von bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar bereitzustellen. (vbr)