Verdi: Teldas schließt Callcenter

Über 200 Arbeitsplätze sind gefährdet, die Gewerkschaft Verdi bezeichnet das Vorgehen als skandalös.

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  • dpa

Die Teldas Call Center in Leipzig und Gera sollen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi zum 1. Juni 2012 dicht gemacht werden. Dies habe die Geschäftsführung den Beschäftigten mitgeteilt, sagte Verdi-Fachbereichsleiter Hans-Joachim Fischer am Samstag auf dpa-Nachfrage. In Leipzig arbeiten 110 Kundenservice-Fachleute, in Gera 95. Auch die TELDAS-Standorte Göttingen, Rottweil und Frankfurt (Oder) seien betroffen.

Verdi sprach von einem skandalösen Vorgehen des D+S Konzerns. Das börsennotierte Unternehmen hatte die fünf Callcenter 2008 von der Telekom übernommen. Von TELDAS war keine Stellungnahme zu bekommen. Erst Ende 2009 konnte die angedrohte Schließung der Call Center in letzter Sekunde durch die Betriebsräte und die Gewerkschaft verhindert werden, erklärte Verdi. Die Beschäftigten hätten sich auf finanzielle Kürzungen eingelassen. Im Schnitt komme ein Call Center-Mitarbeiter bei TELDAS in Gera und Leipzig jetzt auf ein Jahreseinkommen von 25 000 Euro brutto.

Verdi erwartet nun, dass die damals in schwierigen Verhandlungen erreichten Regelungen langfristig gesichert bleiben. Teldas müsse die mit den Betriebsräten und Beschäftigten eingegangenen Verträge einhalten. Fischer forderte die Mutterfirma D+S auf, "sofort zu einem seriösen Umgang mit den Beschäftigten zurückzukehren". Auch die Deutsche Telekom habe für die verbliebenen rund 440 Teldas-Mitarbeiter nach wie vor eine soziale Verantwortung. (axv)