"Virtuelle Streife" zieht Zwischenbilanz ihrer Aktion gegen Kinderpornografie

Seit Anfang des Jahres hat der Arbeitsbereich "anlassunabhängige Recherche" beim LKA Baden-Württemberg weltweit 2200 Verdächtige ausgemacht.

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Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) hat weltweit mehr als 2200 Verdächtige ermittelt, die im Internet Kinderpornografie angeboten oder getauscht haben sollen. Bei der seit Anfang des Jahres laufenden Großaktion des Arbeitsbereichs "anlassunabhängige Recherche" entdeckten die Internetfahnder nach eigenen Angaben (PDF-Datei) unter anderem Bilder und Filme, in denen auch Kleinkinder unter "gewaltsamen und entwürdigenden Umständen" sexuell missbraucht werden. Die Tatverdächtigen kommen aus 82 Nationen; 58 von ihnen wohnen in Baden-Württemberg, 325 in anderen deutschen Bundesländern.

Die Informationen über die Verdächtigen wurden von den fünf Internetermittlern dokumentiert und an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden im In- und Ausland übermittelt, heißt es weiter in der Mitteilung. Da diese Straftäter kinderpornografische Bilder und Filme sehr häufig untereinander tauschten, sei zudem mit der Identifizierung einer hohen Zahl weiterer Verdächtiger zu rechnen. LKA-Präsident Klaus Hiller erläutert, die Täter hätten im Internet Spuren hinterlassen. "Wir werden bei jedem einzelnen Tatverdächtigen die Kontakte und Tauschpartner in den Internetforen durchleuchten und ermitteln."

Die virtuelle Streife des LKA Baden-Württemberg wurde im Januar 2005 gegründet, um verstärkt gegen Internetkriminalität vorzugehen. Sie betont, auch Kinder hätten sich das gefundene Material herunterladen können. Hiller riet Eltern deshalb, Filterprogramme auf ihren Computern einzurichten. (anw)