"Virtueller Marktplatz Bayern" angeblich ein Flop

Das bayerische Internet-Großprojekt steckt einem Zeitungsbericht zufolge in Schwierigkeiten. Viele Landkreise wollen nicht mitmachen.

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  • dpa

Das bayerische Internet-Großprojekt Virtueller Marktplatz Bayern (VMB) steckt einem Zeitungsbericht zufolge in Schwierigkeiten. Die Welt berichtet in ihrer Montagsausgabe von Klagen vieler Landkreise in Bayern über zu hohe Beteiligungskosten. Außerdem ignoriere das Projekt die regionalen Bedürfnisse.

Unter dem Dach des Virtuellen Marktplatzes sollen in allen Landkreisen und kreisfreien Städten in Bayern regionale Portale entstehen, auf denen Internet-Surfer wichtige Informationen aus ihrer Region finden können, zum Beispiel einen Behördenwegweiser. Koordiniert wird das Projekt vom Softwareanbieter SAP und der Siemens Business Services (SBS). Die regionalen Portale sollen von örtlichen Vermarktern in den einzelnen Landkreisen betrieben werden.

Von den insgesamt 96 Landkreisen haben bisher jedoch erst 30 einen Vertrag unterzeichnet, berichtet Die Welt. Ein Grund für das verhaltene Engagement sei unter anderem, dass jeder regionale Betreiber pro Einwohner und Jahr 20 Pfennig Vorleistungen sowie eine Internet-Schulung bezahlen muss. Der Erlös aus den virtuellen Marktplätzen gehe hingegen zu 60 Prozent an die Koordinatoren SAP und Siemens. Nun sollen strukturschwache Gegenden finanziell entlastet werden, sagte der Projektbetreuer aus der Münchner Staatskanzlei, Hans-Joachim Heusler der Welt. (dpa)/ (cp)