Vodafone streicht Handy-Subventionen

D2-Vodafone-Chef Jürgen von Kuczkowski bereitet einen Strategiewechsel vor: Neukunden sollen nicht mehr um jeden Preis gewonnen werden.

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  • Dorothee Wiegand

D2-Vodafone-Chef Jürgen von Kuczkowski plant einen Strategiewechsel. Subventionierte Handys mit Prepaid-Karten werde es bei Vodafone ab Herbst nicht mehr geben; verbilligte Handys bekommen dann nur noch Vertragskunden, sagte von Kuczkowski in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus. Da neu gewonnene Handy-Kunden deutlich weniger telefonierten, werde man die Kundenzahl nicht länger in den Mittelpunkt stellen. Den Rückgang, den es im Mai bei den Neukunden gab, sehe er daher gelassen. Wichtig sei, dass die Neukunden sich rechneten.

Mit mehr als 50 Millionen Mobiltelefon-Besitzern in Deutschland sei der Markt der Vieltelefonierer ausgeschöpft, sagte von Kuczkowski weiter. Subventionen von Handys machten keinen Sinn mehr. Zudem kündigte der D2-Chef für den Herbst weitere Preiserhöhungen an. Auch die Zusammenarbeit kleinerer UTMS-Lizenznehmer beim Aufbau der neuen Netze hält von Kuczkowski lizenzrechtlich für bedenklich, da bei gemeinsamer Nutzung von Sendeanlagen Einblick in die Abläufe beim Partner möglich seien.

Mobilfunkanbieter wie E-Plus oder Mobilcom sehen in diesem Argumenten lediglich den Versuch, gezielt Kooperationen zu verhindern. Sie setzen wegen der hohen Investitionen für UMTS auf Zusammenarbeit. Auch der Präsident der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, Matthias Kurth, sprach sich in einem Interview für die gemeinsame Nutzung von UMTS-Sendeeinrichtungen aus. (dwi)