Wirtschaft startet Initiative gegen Fachkräftemangel in MINT-Fächern

Mit Hilfe der Initiative "MINT Zukunft schaffen" hofft die deutsche Wirtschaft, Jugendliche für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu gewinnen und die Abbrecherquote in diesen Studiengängen zu senken.

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Der allseits beklagte Fachkräftemangel hat die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) dazu bewogen, nun die Initiative "MINT Zukunft schaffen" zu starten. Es geht dabei laut Mitteilung darum, vermehrt Fachkräfte in den Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu gewinnen. Am gestrigen Montag fiel im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin der Startschuss.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt erläuterte, die Auswirkungen des Fachkräftemangels in den Unternehmen würden immer deutlicher sichtbar. "Die großen Innovationsfelder unserer Gesellschaft wie beispielsweise Nano- und Biotechnologien sowie Informations- und Kommunikationstechnologien, aber auch die anwendungsorientierten Bereiche wie der Automobil- und Maschinenbau, die Elektroindustrie oder die Umwelt- und Energietechnik brauchen hoch qualifizierte Fachkräfte", sagte Hundt. Er bezifferte den Wertschöpfungsverlust für die deutsche Wirtschaft mit rund 18,5 Milliarden Euro jährlich.

In den kommenden sechs Jahren will die Initiative den Projekten der Verbände und Unternehmen eine "breite Multiplikationsplattform" bieten. Laut dem MINT-Vorsitzenden, Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger, soll die Ausbildung an den Schulen und Hochschulen gestärkt und insbesondere Mädchen begeistert werden. Dabei sollen Schüler ab der achten Klasse und deren Lehrkräfte gezielt angesprochen werden, um die Zahl der Studienanfänger und Ausbildungsbewerber in den heiklen Fächern zu erhöhen. Zudem sollen Studierende der MINT-Fächer gefördert werden, um die dort hohe Abbrecherquote zu senken und die Qualität der Absolventen zu sichern.

Die einzelnen Projekte sollen über das Portal mintzukunft.de vernetzt werden. Die Website soll einen "Wegweiser durch die MINT-Landschaft" bieten und einen einfachen Zugang zur Thematik ermöglichen. So genannte MINT-Botschafter sollen als Vorbilder und Ansprechpartner für die Jugend dienen und "die Faszination für MINT ins Klassenzimmer transportieren". (anw)