Käpt’n in der Cloud
Autonome Frachtschiffe sollen die Weltmeere erobern
Zwei Studien zum Einsatz von autonomen Schiffen zeigen: Ein globaler Flottenbetrieb mit Frachtschiffen ohne Crews an Bord ist prinzipiell möglich. Dafür wird allerdings einiges an IT-Technik benötigt.
Jetzt sorgen wir mal für ein paar Wellen“, sagt Hans-Christoph Burmeister und greift durch das geöffnete Schiebefenster in den angrenzenden Kontrollraum, wo die zentrale Steuerung des Schiffsführungssimulators am Fraunhofer-Center für maritime Logistik (CML) in Hamburg untergebracht ist. Wenige Sekunden später erscheinen auf den drei großen Wandmonitoren, die im Simulatorraum den Ausguck von der Brücke eines Tankers der Panamax-Klasse visualisieren, auch schon die ersten Schaumkronen.
„Hier am Gyro-Instrument sieht man jetzt den Heave-and-Roll-Angle des Schiffs“, erklärt Burmeister. Durch den Wellengang hebt und senkt sich der Bug, außerdem dreht sich das virtuelle Schiff leicht um die eigene Längsachse. Den Schiffsführungssimulator, der vom Marine-Ausrüster Rheinmetall stammt und ein hydrodynamisches Modell des Tankers enthält, nutzt das Fraunhofer CML unter anderem, um darauf Algorithmen für den autonomen Betrieb von Frachtschiffen zu testen.